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Familie: von Wunden und Wundern

In den letzten paar Monaten habe ich einige Sendungen gehört oder gesehen, die sich mit der Vielfalt des familiären Zusammenlebens zwischen den Generationen auseinandergesetzt haben. Im Hinblick auf die Weihnachten war z.B. am Radio in Sendungen mit Prof. Dr. Höpflinger, dem bekannten Schweizer Alters- und Familienforscher  („Familie im Wandel“) seine Einschätzung zu hören, wie er familiäres Zusammenleben zwischen den Generationen heute sieht und wie er auch sein Dasein als Grossvater mit seinen Enkelkindern gestaltet. Und auf SRF (Schweizer Fernsehen) ist eine Dokumentation zu sehen zur familiären Generationenumkehr im Alter, nämlich ob und wie alte, betagte Menschen von ihren Kindern betreut und gepflegt werden.

Oft werde ich in Beratungssequenzen von unterschiedlichsten Klienten gefragt, ob ich Familie und Kinder hätte und manchmal auch, was dies für mich bedeute. Bei meinen Klienten ist damit oft eine Trauer verbunden, wenn sie über ihre Herkunftsfamilie reden, Trauer über ihre Verlorenheit in dieser Welt, Trauer über Abbrüche, Trennungen und die vielen Wunden, die das familiäre Leben ihnen zugefügt hat. Noch zu gerne möchten sie hören, es ginge auch anders, liebevoller, solidarischer, mit viel Verbundenheit....

Ja, Familie ist Segen und Fluch. Niemanden lässt dieses Thema unberührt. Bei den meisten Menschen hat die familiäre Biografie auch Wunden hinterlassen. Familie ist oft ein Intimitätsort, der uns viele Wunden zufügen kann: ein Ort des Hasses und Gewalt, ein Ort von Beschimpfungen und Streit, ein Ort vieler Erwartungen und von viel Neid, mitunter ein Ort traumatischer Erfahrungen.

Ja aber.... höre ich die geneigte Leserschaft schon fragen. Ist dies denn nicht gar pessimistisch? Die Familie ist doch auch ein Ort der Liebe, der Geborgenheit, ein Ort der Vielfalt des Lebens, ein Ort des Zusammenhalts, des Miteinanders und der Solidarität, ebenso ein Ort der Versöhnung und des Hoffens.

Ja sicher, dies ist Familie alles auch – darin steckt genau die gesamte Ambivalenz familialer Beziehungen: sie können tragend sein, aber ebenso tragisch. Wenn ich den vielen familiären Geschichten in meinem Berufsalltag zuhöre, grenzt es immer wieder an ein Wunder, erstaunt und fasziniert es mich, wenn „es“ funktioniert. Fürsorglichkeit, Tragfähigkeit von Beziehungen, von Geborgenheit und Liebe sind nicht immer erklärbar. Aber es ist ein Wunder, zu dem wir viel beitragen können.

Dazu gehört unter anderem, immer den Blick auf eine wertschätzende Kommunikation zu richten, daran zu arbeiten und zu wachsen. Gerne bin ich behilflich, den Fokus von den Wunden hin zum Wunder des Gelingens zu lenken. Nur wo Kommunikation gelingt, kann auch Liebe und Geborgenheit gedeihen!

Kontaktangaben

Für Anfragen erreichen Sie mich telefonisch, per E-Mail oder über das untenstehende Kontaktformular. Ich berate und begleite Sie gerne im Raum Zürich und Winterthur. Mediationen und Coachings in Zürich finden an der Jupiterstrasse 42, 8032 Zürich statt. Beratungen ausserhalb der Kantonsgrenzen nur nach Absprache.

Telefon: 079 798 51 47

E-Mail: mail@roger-sennhauser.ch

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